Harald Rockstuhl, Werner Rockstuhl:
Die Geschichte
der Bockwindmühle Tüngeda 1840-2001
sowie der Windparks
Wangenheim / Hochheim und Wiegleben
.
Eine Rezension von Hubert Kolling

(Fortsetzung)

Die heutige Bockwindmühle Tüngenda wurde 1840 zwischen Tüngenda und Oesterbehringen durch neun Tüngedaer Bauern errichtet und 1875 auf den heutigen Standort umgesetzt. Harald und Werner Rockstuhl geben ihrer Leserschaft aber nicht nur eine Beschreibung der Mühle samt Technik und Maßen, sondern auch einen Überblick auf deren geschichtliche Entwicklung. Besonders breiten Raum ihrer Darstellung nimmt dabei die „wundersame“ und mühevolle Wiederaufstellung der Mühle in den Jahren von 1984 bis 1987 ein. Im Frühjahr 1984 hatte ein Sturm schwere Schäden an dem ohnehin schon schwer lädierten Gebäude angerichtet. Daraufhin habe sich alsbald, um dieses technische Denkmal zu retten, die kleine Interessengemeinschaft „Bockwindmühle Tüngeda“ gegründet und unter erschwerten „DDR-Bedingungen“ die Restauration („Rekonstruktion“) der Mühle betrieben. Am 19. Dezember 1987 sei es dann endlich so weit gewesen; das erstemal hätten sich die Flügeln der instandgesetzten Bockwindmühle wieder gedreht.

Nachdem die Autoren in weiteren Kapiteln die Windparks Wangenheim / Hochheim und Wiegleben vorgestellt haben, berichten sie schließlich über eine der modernsten Weizen- und Roggenmühlen Deutschlands, der Heyl-Mühle in Bad Langensalza, die jeden Tag 1.000 Tonnen Getreide zu hochwertigen Mehlen verarbeitet. Während dort 2.500 kW elektrischer Energie den Mühlenbetrieb antreibt, wird Getreide in einer Größenordnung von 50.000 Tonnen unter anderem in einem 60 Meter hohen Mehlsilo gelagert, welches heute als weithin sichtbares Wahrzeichen des Müllerhandwerks in Bad Langensalza steht.

Das in hochwertiger Ausstattung mit Kunstdruckpapier ausgestattete Buch wird durch eine Vielzahl zum Teil ganzseitiger Schwarzweiß- und Farbabbildungen, Zeichnungen und Lagepläne illustriert. Wenngleich der schmale Band kein wissenschaftliches Werk ist, wird ihn jeder Mühlenfreund bereichernd und gewinnbringend zur Hand nehmen.

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Der KleiekotzerEin Magazin des Mühlenförderverein Lüneburg e.V.