Das Thema “Mühlen” in einem Schifffahrtsmuseum

Am 20. Juni 2002 wurde die Mühlenausstellung vor etwa fünfzig geladenen Gästen im Lauenburger Elbschiffahrtsmuseum eröffnet. Neben Vertretern des Museums, dem Stadtarchiv und der Stadtverwaltung Lauenburgs waren im Kreis der Gäste auch bekannte Personen aus der norddeutschen Mühlenszene anwesend. So hat es sich Prof. Rüdiger Wormuth, Vorsitzender der Mühlenvereinigung Niedersachsen und Bremen , trotz der recht weiten Anreise aus Osnabrück nicht nehmen lassen, die Veranstaltung zu besuchen, ebenso waren Mühlenbesitzer Andreas Engel, Vorsitzender des Mühlenfördervereins Lüneburg und Uwe Karstens aus Ascheberg, anerkannter  Mühlenexperte und Besitzer der Langenrader Windmühle anzutreffen. Rüdiger Hagen, angehender Müllermeister und einer der bekanntesten jüngeren “Mühlenfreaks” in Norddeutschland hielt zur Einstimmung der Gäste ein fachkundiges Referat zum Mühlenthema und Altmüller Rolf Weber mit Gattin, Eigentümer der Lauenburger Windmühle, zählten ebenso zum Kreis der interessierten Mühlenkenner.

Der Besucher der Ausstellung wird feststellen, dass der Anspruch, Mühlengeschichte in der Region entlang der Elbe zu vermitteln, gut gelungen ist. Die Veranstalter haben sich erfolgreich bemüht, das regionale Spektrum und die Vielfalt des Themas sowohl im technischen, im literarischen und volkskundlichen Bereich mit musealen Mitteln umfassend darzustellen. Rüdiger Hagens präzise Mühlenzeichnungen tragen ebenso dazu bei, wie die gezeigten Mühlenmodelle, die bildlichen Darstellungen und die Exponate aus dem Mülleralltag.

Dass in einem Schifffahrtsmuseum im Rahmen einer Mühlenausstellung der Typus “Schiffmühle” in besonderer Weise  dargeboten wird, erscheint dem Mühlenfreund nicht nur verständlich, sondern auch hoch erwünscht, findet dieser Mühlentyp doch bei interessierten Laien wie bei Mühlenkennern eine eher gedämpfte Wahrnehmung und damit eine - an seiner historischen Bedeutung gemessen - zu geringe Beachtung. Deshalb Anerkennung den Veranstaltern, dass sie diesem molinologischen Grenzbereich so deutlichen Ausdruck verliehen haben.

“Wenn der Wind des Wandels weht,
bauen die einen Mauern,
die anderen Windmühlen.


(Chinesisches Sprichwort als Präambel einer Broschüre des BundesverbandWindEnergie e.V. : Von A bis Z - Fakten zur Windenergie)

Es ist logisch, auch die neuen Windkraftanlagen unserer Zeit und ihre technischen und wirtschaftlichen Perspektiven in dieser Ausstellung aufzuzeigen. Der “Wind des Wandels” , der die alte Welt der historischen Mühlen und des Müllerhandwerkes erfasst hat, hat die Entwicklung moderner Windturbinen zur Nutzung regenerierbarer Energien in eindrucksvoller Weise vorangetrieben und damit jene innovative Kraft entfaltet und fortgeführt, die über Jahrtausende dem technischen Wunderwerk “Mühle” innewohnte. Mit Recht nennen sich deshalb die Betreiber neuzeitlicher Windkraftanlagen “Windmüller”.

Ein Besuch der Lauenburger Mühlenausstellung ist unbedingt empfehlenswert.

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Der KleiekotzerEin Magazin des Mühlenförderverein Lüneburg e.V.