Mühlen im Handwerksmuseum Suhlendorf

Die Bockwindmühle „Auguste" v. 1810 im
Handwerksmuseum Suhlendorf, Landkreis Uelzen

„Auguste" wird mit dem Stert in den Wind gedreht
von Eberhard Jankowski

Ein besonders schönes Exemplar einer Bockwindmühle steht in Suhlendorf im Landkreis Uelzen. Sie ist das Schmuckstück des Handwerksmuseums am Mühlenberg.

Die Bockwindmühle "Auguste" hat eine wechselvolle Geschichte, die 1810 in Alvesse bei Braunschweig begann; denn dort wurde sie errichtet. Angetrieben nur mit Windkraft, trieben Kamm- und Stockrad den tonnenschweren Mahlstein an.. Der Mühlenbetrieb wurde 1944 jäh unterbrochen. Während eines heftigen Gewitters wurde die Mühle durch einen Blitzschlag zerstört und daraufhin stillgelegt. Fast 30 Jahre lang war die zerstörte Mühle dem Verfall preisgegeben.

1973 wurde die Mühle dann in Einzelteile zerlegt und nach Suhlendorf transportiert. Hier wurde sie auf dem Gelände des Museums wieder aufgebaut. Seit April 1975 drehen sich ihre Flügel wieder im Wind. Es sollten aber noch einige Jahre ins Land gehen, bis die Mühle endlich vollständig restauriert und funktionstüchtig gemacht werden konnte. Der Traum von Museumsleiter Eberhard Jankowski, der die Mühle seit 1980  in seiner Obhut hat, wurde 1999 schließlich wahr. Mit Hilfe des Mühlenfördervereins Lüneburg e.V. und  mit Fördermitteln der EU wurde „Auguste" von der Firma Pätzmann aus Winsen (Luhe) funktionstüchtig gemacht. Eine neue Treppe stiftete die Firma Walter Nieschulze aus Ostedt. Jetzt kann den Besuchern endlich mit Wind- wie auch mit Motorkraft gezeigt werden, wie früher das Getreide gemahlen wurde. Die Mühle „Auguste" ist zur Zeit eine der wenigen noch voll funktionsfähigen Bockwindmühlen in Norddeutschland. In den Sommermonaten von Mai bis September wird an jedem Samstag von 14 bis 16 Uhr Getreide gemahlen. Museumsleiter Eberhard Jankowski erklärt den Besuchern die alte Technik der Mühle, wie die Mühle in den Wind gestellt wird wie schwer der Mühlstein ist, wie er geschärft oder ausgewechselt wird. Und vor allem zeigt er die Technik des Mahlens.
Das Mahlgut wird gleich im Backhaus des Museums verarbeitet und im Steinbackofen zu original „Suhlendorfer Mühlenknüsten" und „Zunftknoten" gebacken. Das Backhaus ist während der Sommermonate sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Wer noch mehr über Mühlen erfahren möchte, dem ist die Besichtigung der großen Ausstellungshalle anzuraten. Hier gibt es eine Vielzahl  von Mühlenmodellen, originalgetreu und maßstabsgerecht angefertigt mit reichlich Informationen und Beschreibungen.
Natürlich hat das Handwerksmuseum noch eine Menge mehr zu bieten. Denn mittlerweile besteht das Museum aus neun Gebäuden, in denen viele unterschiedliche Gewerke ausgestellt werden. Nicht nur ausgestorbene oder vom Aussterben bedrohte Berufe und deren Werkstätten werden hier gezeigt, sondern auch Handwerke, die wieder aktuell werden.
Das Handwerksmuseum am Mühlenberg ist geöffnet von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr.

www.handwerksmuseum-suhlendorf.city-map.de

http://handwerksmuseum.museum.com 

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