Neues Wasserrad an der Jiggeler Wassermühle

Wassermühle Jiggel mit neuem Wasserrad
an der Ölmühle

Strassenbrücke oberhalb der Jiggeler Mühle  über den Schnegaer Mühlenbach

Die Elbe-Jeetzel-Zeitung berichtet (Auszug):
Mittwoch, 23.August 2000


Historische Ölmühle erhielt nach 42 Jahren ein neues Wasserrad

Jiggels Mühle klappert wieder


...„ EinTraum ist für mich in Erfüllung gegangen", sagte Elfriede Oßwald, Eigentümerin des Jiggeler Mühlenhofes. Fast ein halbes Jahrhundert drehte sich an ihrer 1817 errichteten Jiggeler Ölmühle kein Wasserrad mehr. Nach 42 klappert die Mühle nun wieder. Der Einbau des Mühlrades komplettiert die fast vollständige Sanierung des Geländes, auf dem sich seit 500 Jahren eine Wassermühle befindet.
Bis 1948 trieben zwei mittelschlächtige  Wasserräder die Getreidemühle und das Schlagwwerk der Jiggeler Ölmühle an. Frau Oßwalds Onkel, ein Ingenieur, tauschte die Wasserräder gegen Turbinen aus. Das sonore Geräusch aus Elfriede Oßwalds Jugend verstummte dauerhaft.
Dass das neue Rad aus verzinktem, speziallackiertem Metall ist, sei kein Stilbruch, betonte Norbert Distler vom Mühlenförderverein Lüneburg. Es gebe in Lüchow-Dannenberg viele historische Beispiele für derartige Mühlräder. Außerdem sei die in Jiggel von einem Winsener Mühlenbauer errichtete Konstruktion haltbarer. „Ein reines Holzrad hält vielleicht nur zehn Jahre".
Ein Mahlwerk  für die Ölproduktion wird das Rad jedoch nicht wieder antreiben. Die wirtschaftliche Bedeutung der Mühle sei gering, urteilt Ingolf Oßwald, zumal es in der Mühle keine funktionierenden Maschinen mehr gibt. Seit dem Bau einer Fischtreppe als Umfluter im vergangenen Jahr stehe nicht mehr ausreichend Wasser zur Verfügung, um genügend Energie zu erzeugen."

Die Restaurierung der Jiggeler Ölmühle umfasste die Erneuerung des Dachstuhles, der Dachdeckung unter weitgehender Verwendung alter Baumaterialien, eine vollständige Erneuerung des Mauerwerkes in der Fachwerkkonstruktion, teilweise auch in traditioneller Lehmbauweise, die Sanierung des Feldsteinmauerwerkes an der Wasserseite, eine neue Holzverschalung an der wasserseitigen Giebelfront und den Einbau eines neuen Wasserrades. Die Kosten der Maßnahme betrugen 123.000,- DM wovon 46 % mit europäischen Mitteln aus dem Gemeinschaftspool „Niedersächsische Mühlenstrasse" des Mühlenförderverein Lüneburg e.V. finanziert werden konnten
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