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Die Abbautechnik für die Gewinnung von Mühlsteinen in der vulkanischen Schweißschlacke unterscheidet sich infolge der andersartigen geologischen Zustandsform des Rohmaterials grundlegend von den Lösungsmethoden in den Basaltlavabrüchen. Während bei letzteren die Kreisform durch die fünf- oder sechseckige Grundrissform der Basaltsäulen vorgegeben war und somit ein scheibenartiges Ablösen z.B. nach der Keiltaschenmethode bereits einen Mühlsteinrohling erzeugte, mußte in den homegenen, kaum durch Klüfte oder Spalten durchzogenen Blöcken der Schweißschlacke sehr viel arbeitsaufwendiger und kraftraubender nach bergmännischen Methoden aus dem vollen Gestein gearbeitet werden. Hierbei wurde es notwendig, für den zur Bearbeitung erforderlichen Arbeitsraum im Gestein das mehrfache Volumen des Mühlsteins zu verhauen. Die Steine konnten sowohl aus dem Hangenden der Höhlen- bzw. Stollendecke, wie aus den senkrechten Wänden oder auch horizontal aus dem Liegenden der Sohle gearbeitet werden. Bei der senkrechten oder hangenden Position mußten die Rohlinge vor dem Ablösen ( fachlich : “abschroten” ) durch geeignete Abstützungen sicher fixiert werden. Es war eine reine Handarbeit mit Spitzmeißeln, Ritzeisen, Spitzhämmern und Schlagwerkzeug um zunächst das umgebende Gestein bis zur gewünschten Dicke des Mühlsteins in ausreichender Arbeitsraumbreite abzuarbeiten. Anschließend wurde hinter dem Stein - sozusagen an seiner Rückseite - eine etwa 5-10 cm tiefe, ringsum laufende Spaltrille geschlagen. Durch ständige Schläge auf ein in dieser Rille geführtes Spaltwerkzeug (Schrothammer) wurde versucht, den Mühlstein in der gewünschten Dicke abzulösen (abschroten), eine Arbeit, die durchaus nicht immer gelang, was die Spuren etlicher Fehlversuche in den Höhlen des Mühlenberges beweisen. - Das obige Foto zeigt an den senkrechten Wänden in der Schwedenfeste deutlich die kreisrunden Spuren gelungener Ablösungen von Mühlsteinrohlingen.
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