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Am Läuferstein ist die Zusammensetzung der Mahlsteine gut zu erkennen. Der Mittelbereich - das sog. “Herzstück” - besteht aus Sandstein, der äussere Bereich - die “Umlage” - aus Süßwasserquarz, das ist jenes Material, das in Frankreich (Champagne) gebrochen wird und dem Mahlstein die Qualitätsbe- zeichnung “Champagnerstein” oder “Franzose” verleiht. Der Bereich der “Umlage” ist die eigentliche Mahlbahn des Steins, hier wird die Hauptarbeit des Mahlvorganges verrichtet. -  Die Mahlfläche des Läufersteines zeigt zwei unterschiedliche Schärfen für gegenläufige Drehrichtungen. Für den im Uhrzeigersinn drehenden Mahlgang in der Bardowicker Mühle wurde die frisch gehauene “ geradlinige Felderschärfe mit Zugkreis” gewählt - diese Arbeit war dem Altmüller Manfred Meyer vorbehalten - , während die altmodische “Alte Kreisbogenschärfe” auf den früheren Einsatz in einer Bockwindmühle hinweist, in der sich die Mahlgänge gegen den Uhrzeigersinn drehten. Dies liegt darin begründet, dass sich die Drehrichtung der Flügelwelle einer Bockwindmühle  bis zum Mahlgang in der Regel nur einmal ändert, weil das Stockrad der Mahlspindel direkt in das Kammrad der Flügelwelle greift, während in einer Holländermühle die Drehbewegung von der Flügelwelle zunächst auf die Königswelle und dann von dieser auf die Spindel des Mahlganges übertragen wird und somit zwei Richtungsänderungen erfährt.

Der KleiekotzerEin Magazin des Mühlenförderverein Lüneburg e.V.